Die Entdeckung der Magie in Vaenadyr
Vor vielen Jahren gab es eine Ellquen namens Silutaris. Eine junge Frau, die jeden Tag in die Wildnis hinaus zog und versuchte die Stimmen der Natur auf ihrer kleinen Flöte nachzuahmen. In ihren Ohren waren die Klänge, welche die Natur hervorbrachte, die reinsten und ihre Melodien doch die schönste, welche ein Ohr jemals zu hören in der Lage war. Nichts konnte sie von ihrem Vorhaben abbringen diese Musik einzufangen. Weder Sonne und am allerwenigsten der Regen, so veränderte doch jeder fallende Tropfen die Melodie, welche die Natur spielte. Es verging Tag um Tag. Monat um Monat und Jahr um Jahr ohne dass Silutaris je in der Lage gewesen wäre, die Töne der Natur auf ihrer Flöte nachzuahmen. Aber sie gab die Hoffnung niemals auf und eines Tages geschah das Unglaubliche. Etwas, von dem niemals jemand erwartet hätte, dass es je eintreffen könnte.

Es war ein frischer Frühlingstag und der Tau lag noch auf den knospenden Pflanzen. Es würde noch viele Tage dauern, ehe sie sich zu einer wundervollen Blüte öffnen würde. Ein Tag, den Silutaris jetzt schon herbeisehnte, so hatte man das Gefühl auf ein Meer von Farben zu blicken. So wie all die Jahre zuvor setzte sie sich auf einen Stein und zog die Flöte aus ihrem Beutel hervor. Wie so oft in den Jahren zuvor, spielte sie auch dieses Mal Note um Note, Melodie um Melodie. Ihre Harmonien vermischten sich mit denen ihrer Umgebung und auf einmal öffneten sich die Knospen und ein buntes Farbenmeer breitete sich zu ihren Füßen auf. Erstaunt hielt Silutaris mit ihrem Spiel inne und das Farbenmeer verblasste, als sich die Blüten wieder schlossen und alles so aussah wie zuvor. Neugierig setzte Silutaris erneut ihre Flöte an die Lippen und spielte die selbe Melodie ein weiteres Mal und erneut öffneten sich die Blüten. Es war ein schönen Gefühl und doch auch ein wenig ein angsteinflößendes. Ihr ganzes Leben hatte sie versucht mit ihrer Musik eins mit der Natur zu werden und jetzt wo alles danach aussah war sie sich nicht mehr sicher, ob es wirklich richtig war. Aber dann war es die Neugier, welche sie weiter hat spielen lassen.

Sie begann zuerst einzelne Töne zu ändern und zu beobachten was diese kleine Änderungen bewirkten. Mit jedem Tag der verging, wurde sie mutiger in ihren Versuchen und mit jeder Variation lernte sie dazu. Aber zu diesem Zeitpunkt konnte sie nicht wissen, dass es sie noch viele Jahre kosten würde, um diese Form der Magie in ihrer Gesamtheit begreifen zu können.

Silutaris war die erste Ellquen, welche zu dieser Magie in der Lage gewesen war und als sie spürte, dass ihr Körper bald eins werden würde mit der Welt, gab sie ihr Wissen an eine handvoll Schüler weiter. Diese sollten von nun an dieses Wissen bewahren und ihre Lieder spielen und wenn auch ihre Zeit gekommen war, das was sie gelernt haben an andere Schüler weitergeben. Auf diese Weise sollte dieses Wissen nie in Vergessenheit geraten.

Der Tempel, in welchem diese Magie gelehrt wird, ist ihr gewidmet und eine Statue von ihr wacht Tag und Nacht vom Eingang aus über die Schüler.