Das Grundprinzip
„Musik ist in den Noten. Die Magie in den Lücken zwischen den Noten. Lausche der Stille.“
Silutaris Magie besteht aus einem System von Haltetöne, Akkorden und Melodien, um die magischen Mächte einer jeden Ebene auszudrücken und sie auf die sterbliche Ebene zu holen. Auf diese Weise lassen sie sich durch Musik reflektieren und manipulieren.
Den Grundregeln nach, welche Silutaris nieder geschrieben hat, setzt sich eine Magiemusik aus 3 Teilen zusammen:
Der Halteton, der die primäre Absicht des Rituals widerspiegelt
Die Harmonie, die das primäre Gefilde des Rituals widerspiegelt und die durch weitere Akkorde ergänzt wird
Die Melodie – schriftlich oder improvisiert – die den Halteton und die Harmonie zu einer Einheit verbindet
Für gewöhnlich werden alle drei Teile von ein und derselben Person ausgeführt. Allerdings gibt es durchaus Rituale, die von mehreren Personen ausgeführt werden müssen. Bei derartigen Ritualen wird für gewöhnlich der ersten Melodie eine zweite, harmonisierende Melodie hinzugefügt, deren Halteton jedoch eine Oktave über oder unter dem ursprünglichen Halteton liegt. Allerdings gibt es beim Halteton der zweiten Melodie durchaus Variationen. Nicht jedes Ritual folgt auch immer dem Grundprinzip.
Gefilde und modale Tonleiter
Nach Silutaris Vorstellung gibt es mehr Ebenen oder auch Gefilde, als nur das der Realität. Es ist also absolut wichtig auch die richtige modale Tonleiter zu verwenden, sollte die Magie auch die erwünschte Wirkung zeigen. Möchte man zum Beispiel die Zeit manipulieren ist es weniger praktisch, wenn man dafür die modale Tonleiter des Realitätsgefilde nehmen würde. Man würde damit zwar sicherlich etwas bewirken, aber unter Garantie nicht das, was man eigentlich vorhatte.
C – C' – Die Gefilde der Realität
D – D' – Die Gefilde der Toten
E – E' – Die Gefilde des Raums
F – F' – Die Gefilde des Seins
G – G' –Die Gefilde der Sinne
A – A' – Die Gefilde des Stofflichen
B – B' – Die Gefilde der Zeit
Die Harmonie
Bei dieser Form von Magie bezieht sich die Harmonie auf den Akkord des Tonzentrums der verwendeten modalen Tonleiter. In der Regel besteht der Hauptakkord aus der ersten, dritten und fünften Note der Tonleiter. Würde man zum Beispiel ein Ritual wirken wollen, welches die Gefilde der Toten ansprechen soll, so würde der Akkord D-F-A lauten – genauer gesagt ein D-Moll Akkord. Würde man allerdings die Gefilde der Sinne ansprechen wollen, so würde der Hauptakkord G-B-D lauten – also ein G-Dur Akkord.
Der Halteton
Wenn das Gefilde, welches man ansprechen möchte und somit die modale Tonleiter feststeht, wird der Halteton gewählt. Nach Silutaris besteht jedes Gefilde aus drei Komponenten – bezeichnet als der Erste, der Dritte und der Fünfte. Der Erste entspricht dem Einfluss auf den physischen Bereich, der Dritte auf seinen Einfluss auf den psychischen Bereich und der Fünfte auf den emotionalen und spirituellen Bereich. Jedes Ritual hat einen dominierenden Halteton, Abhängig vom Aspekt des Gefildes, welches mit dem Ritual angesprochen werden soll und abhängig davon welchen Bereich man ansprechen möchte. Oftmals wird von Anwendern Silutaris Magie der Halteton als erste oder zweite Inversion der Harmonie gespielt.
Möchte man zum Beispiel mit seinem Ritual einen Einfluss auf den physischen Bereich vornehmen, so würde man die erste Note des entsprechenden Akkords als Halteton wählen. Würde man dagegen speziell einen Einfluss auf den emotionalen Bereich vornehmen, so würde man die dritte Note des Akkords verwenden oder, um der Bezeichnung 'der Fünfte' zu entsprechen, die fünfte Note des modalen Tonleiter.
Hinzufügen anderer Akkorde
Über den Halteton werden weitere Akkorde dem Stück hinzugefügt. Der erste und somit auch dominierende Akkord ist immer die Harmonie, die das primäre Gefilde des Rituals widerspiegelt. Zusätzliche Akkorde können in einer Komposition verwendet werden, wenn zum Beispiel unterschiedliche Gefilde betroffen sind oder man mehrere Bereiche ansprechen möchte.
Die Melodie
Die Melodie ist das, was alle Einzelteile eines Rituals zusammenfügt. Im Laufe der Jahre haben sich innerhalb dieser Magieform zwei Gruppen gebildet: Die Komponisten und die Improvisatoren. Die erste Gruppe schreibt ihre Rituale erst einmal nieder, bevor sie sie wirken. Sie achten genau darauf, wann ein Akkord sich ändert, schreiben jede einzelne Note nieder oder auch die exakte Ausführung der Melodie. Die Improvisatoren erlauben der Musik einfach durch sie hindurch zu fließen während sie das Ritual wirken. Es gibt durchaus Anwender die, obwohl sie alles improvisieren, keinerlei Fehler begehen, aber der Mehrheit gelingt dies nicht.
Aber in einem sind sie sich dann doch einig und zwar, dass die alles verbindende Melodie die Natur und Intention des Rituals widerspiegeln sollte. Zu Beginn spiegelt sie den Ist-Zustand einer Situation dar und verändert sich dann zu dem, was erreicht werden soll. Die Melodie eines Rituals, welches zum Beispiel einen Fluch von jemanden nehmen soll, beginnt oftmals langsam und fast schon träge und wächst dann langsam zu einer kräftigen und inspirierenden Musik heran.
Dissonanz
„In der reinen Magie, wie auch in der reinen Musik, gibt es keine Dissonanz, nur Spannung und Entschlossenheit. Im Reich der Sterblichen haben wir nicht so viel Glück“
Man wird nicht einen Anwender dieser Magie finden, der nicht zustimmen würde, dass es in dieser Magie einen Faktor gibt, der sich außerhalb der Kontrolle des Anwenders befindet. Keine magische Intention lässt sich perfekt in die Welt der Sterblichen übersetzen. In dieser Magieform sind eben jener Faktor nicht harmonisierende Noten. Oftmals passiert es aus Unachtsamkeit, dass sich eine Note in die Komposition einschleicht, die nicht zu der modalen Tonleiter des gewünschten Gefildes passt. Nicht immer bringt eine Dissonanz Folgen mit sich. Nicht jede Folge nimmt ein tragisches Ende und manchmal verstärken sie unerwartet die Wirkung des ausgeführten Rituals.