Wesen der Unterwelt

Draugr
Die Legenden beschreiben die Draugr als 'dem eigenen Grab Entstiegene' und besser lässt es sich wohl auch nicht beschreiben. Draugr leben und sind doch zugleich tot. Sie bewachen den Ort, an dem sie begraben wurden und stellen für die Menschen in der Umgebung eine große Bedrohung dar. Es ist nicht so, dass in jedem Grabhügel in Sakkara ein Draugr lebt, aber das Risiko besteht und daher befinden sich in Sakkara Friedhöfe weit von menschlichen Siedlungen entfernt. Draugr sind nämlich an ihren Grabhügel gebunden und können sich nur eine bestimmte Strecke entfernen, ehe sie auf eine Art unsichtbare Barriere stoßen, die sie zurückhält.

Allerdings enthalten unterschiedliche Legenden auch Berichte darüber, dass Draugr menschliche Siedlungen erreicht und dort wütend auf den Firstbalken der Dächer getobt haben und auf diese Weise die Menschen in Angst und Schrecken versetzten.

Warum ein Verstorbener zu einem Draugr wird, ist trotz langjähriger Untersuchung und Beobachtung bisher nie ergründet worden. Bekannt ist allerdings, dass ein Draugr stets die Erscheinung besitzt, die auch dem Umstand seines Todes entspricht. Ein Ertrunkener erscheint triefend nass, während ein im Kampf gefallener oder das Opfer eines Mordes blutverschmiert und mit klaffenden Wunden erscheint.

Draugr besitzen einen eigenen Willen, doch in den verbotenen Schriften steht beschrieben, dass man sich einen Draugr dienstbar machen kann, sofern man die richtigen Beschwörungsformeln kennt. Ein so gelenkter Draugr ist durchaus in der Lage sich durch Erde und Fels an jeden beliebigen Punkt zu bewegen.

Um einen Draugr für alle Ewigkeit in den sicheren Tod zu schicken ist es von Nöten seinen Kopf abzuschlagen, ihn dann zum Gesäß zu legen und anschließend den gesamten Körper zu verbrennen. Verbrennt man den Körper nicht, so wird der Draugr ein weiteres Mal erscheinen, nur dieses Mal ohne seinen Kopf.






Korrigan
Den Legenden nach sind Korrigans Frauen, welche Nachts als wunderschöne Frau mit langen dunklen Haaren erscheinen, doch kaum schimmert der erste Sonnenstrahl am Horizont verliert sich dieser Zauber und sie werden zu einem hässlichen Geschöpf mit tiefroten Augen.

Bevorzugt trifft man auf diese Wesen in der Nähe von Waldlichtungen oder bemoosten Quellen. Dort sitzen sie, kämmen ihr wallendes Haar und singen dabei. Ein Gesang, der auf Männer eine betörende Wirkung besitzt, während Frauen von diesem Gesang in keinster Weise beeinträchtigt werden.

Korrigans sind keine arglistigen oder bösartigen Wesen, wenn auch sie dazu neigen unvorsichtigen Wanderer Trugbilder vorzugaukeln. Aus einem Stein oder einem Baum wird ein Schloss oder eine heimelige Taverne. Das menschliche Auge und der menschliche Verstand sind nicht in der Lage ein solches Trugbild als Täuschung zu erkennen. Zum Glück verschwinden diese Trugbilder beim Anbruch des Tages wieder, so dass dem hereingefallenen Wanderer kein längerfristiger Schaden entsteht.

Unterschiedliche Forscher in Sakkara sind zu dem Entschluss gekommen, dass auch wenn dieses Wesen wohl der Anhängerschaft von Kavaras zu zuordnen ist, es dem Menschen in keinster Weise schaden will. Man vermutet eher, dass die Korrigan die Menschen nur täuscht, damit sie Zeit mit ihnen verbringen kann, wenn auch nur für eine Nacht. Sie nichts anderes sucht als Gesellschaft.






Tokoloshe
Der Tokoloshe ist ein bösartiges und rachsüchtiges Wesen, das nichts anderes im Sinn hat, als dem Menschen großen Schaden zu zufügen. Trotz seiner geringen Größe von gerade einmal einer halben Elle ist er in der Lage einen Menschen zu töten.

In den Legenden von Sakkara steht geschrieben, dass sich die Tokoloshe unter den Betten der Menschen verstecken, um sie im Schlaf auf grausame Art und Weise zu richten. Aus diesem Grund achten die Menschen in Sakkara darauf, dass sich ihre Betten mindestens eine Elle über dem Boden befinden. Man ist davon überzeugt, dass ein Tokoloshe dadurch nicht in der Lage ist das Bett zu erreichen. Ist nämlich ein Tokoloshe nicht in der Lage den Menschen in seinem Bett zu töten, werden sie aus Wut darüber das ganze Haus verwüsten und verschwinden.

Tokoloshe sind ausschließlich nachtaktive Wesen und scheuen nichts mehr als das Tageslicht. Auch wenn Tokoloshe durchaus Ähnlichkeit mit einem humanoiden Wesen haben, sind sie nicht in der Lage zu sprechen oder irgendwelche Töne von sich zu geben.

Reisenden wird geraten die Nacht lieber in einer der vielen Tavernen zu verbringen, selbst wenn man dafür tief in den Goldbeutel greifen muss, anstatt unter freiem Himmel zu nächtigen. Zwar wurde nur über wenige Angriffe von Tokoloshe auf schlafende Wanderer berichtet, aber es hat sie gegeben und daher sollte dieser Ratschlag ernst genommen werden und ist keinesfalls nur ein Mittel der Tavernenbesitzer um an Kundschaft zu gelangen.






Vorngoer
Vorngoer oder auch Boten der Unterwelt genannt, sind grausam entstellte Kreaturen, welche sich auf vier Beinen fortbewegen. Ihre Füße sind mit großen Krallen besetzt, die in der Lage sind Rüstungen zu durchdringen und den Körper eines Menschen zu zerfetzen. Ihr geiferndes Maul ist von einer Reihe spitzer Zähne besetzt, die einzig und alleine nur einen Zweck zu erfüllen haben – Ihr Opfer auf schmerzhafte Weise zu töten. Aus ihrem Rücken ragen stachelartige Knochenfortsätze, die den Vorngoer nicht nur von Angreifer schützt, sondern auch gleichfalls von diesem als Waffe eingesetzt werden. Sein massiger und muskulöser Körper wird von einer dicken, ledrigen Haut geschützt, die kein Pfeil zu durchdringen vermag.

Vorngoer werden angelockt von Schmerz und Qual und dem süßlichen Geruch von frischem Blut. So schleichen sie in den Schatten der Nacht beinahe unsichtbar durch menschliche Siedlungen, die großes Leid erfahren haben, auf der Suche nach einem geeigneten Opfer. Vor vielen Jahrhunderten waren sie aber auch treue Begleiter der grausamen Schlachten welche in Sakkara stattgefunden haben. In den vergangenen Jahrhunderten gab es immer wieder Schwarzmagier, welche den wahnwitzigen Versuch unternommen haben, einen Vorngoer zähmen zu wollen und ein jeder von ihnen hat diesen Versuch mit dem Tode bezahlt.

Es gibt in ganz Sakkara nur eine einzige Stimme auf die sie hören und das ist die Stimme Kavaras – Ihr Schöpfer.

Es gibt nur ein einziges Mittel um sich gegen Vorngoer zur Wehr zu setzen und das ist überraschend simpel – Feuer. Nichts scheut ein Vorngoer mehr als das Flackern einer Flamme.